Rückkehr unmöglich: Im Irak geraten Jesid*innen zwischen alle Fronten

Die Lage der Jesid*innen im Irak ist düster – und wird es absehbar auch bleiben: In ihrer Herkunftsregion Sinjar kämpfen staatliche und nicht-staatliche Akteure rücksichtslos um Macht und Einfluss, sie stehen dazwischen. Das zeigt ein von PRO ASYL beauftragtes Gutachten. Nötig ist ein sofortiger bundesweiter Abschiebestopp für Jesid*innen. (Zum Artikel von Pro Asyl)

Aktuell finden auch in Mecklenburg-Vorpommern Botschaftsvorführungen statt, um Abschiebungen in den Irak vorzubereiten. Angesichts der Lage im Irak kritisiert der Flüchtlingsrat M-V das Vorgehen scharf.

Im strategisch wichtigen Grenzgebiet zwischen Irak, Syrien, Türkei und Iran prallen die Interessen aufeinander. Staatliche und nicht-staatliche Akteure kämpfen, teils mit Waffen, rücksichtslos um Macht und Einfluss – die Jesid*innen, die zu keiner dieser Gruppen gehören, stehen zwischen allen Fronten. 200.000 harren noch immer in irakischen Flüchtlingslagern aus, ohne Aussicht, sie in absehbarer Zeit verlassen zu können. Auch eine sogenannte innerirakische Fluchtalternative gibt es nicht, weil eine jesidische Familie nicht in einen anderen Landesteil gehen kann, denn dort wäre sie ohne die lebenswichtige Gemeinschaft und ohne Schutz.