Pressemitteilung
Vorenthaltene Sozialversicherungsbeiträge, Betrug und Steuerhinterziehung. Mit fingierten Zahlungen und Rechnungen von mehreren Scheinfirmen wurde Schwarzgeld generiert. So lauteten die Vorwürfe nach einer großangelegten Razzia auf Baustellen Ende Juli im Rhein-Main-Gebiet. Sechs Beschuldigte wurden festgenommen. Der Schaden für Steuerbehörden und Sozialkassen: rund 20 Millionen Euro. Auch für viele Bauarbeiter*innen aus Rumänien, die für das Firmengeflecht tätig waren, hatte die Razzia gravierende Folgen: Von einem auf den anderen Tag hatten sie keinen Arbeitgeber und keine Bleibe mehr. Oft ist dann auch die Aufenthaltserlaubnis weg.
Vergleichbare Verhältnisse gibt es bundesweit, weshalb eine Kooperation aus IG BAU den o.g. Vorfall zum Anlass nahm, zusammen mit dem Bildungsträger PECO-Institut und den Beratungsstellen Europäischer Verein für Wanderarbeiter, Faire Mobilität, IQ-Faire Integration sowie Arbeit und Leben vom 5. bis 9. September eine bundesweite Aktionswoche starten.
Mehr als 20 Baustellen sollen bundesweit besucht werden, davon in Mecklenburg-Vorpommern drei. Der Flüchtlingsrat beteiligt sich mit seinem Projekt „Faire Integration“ an zwei Aktionen in Rostock und Stralsund. „Ziel ist es, mit möglichst vielen migrantischen Beschäftigten auf dem Bau in Kontakt zu treten und sie über ihre Arbeitsrechte in Deutschland zu informieren“, erklärt Khaled Al Bitar vom Flüchtlingsrat M-V e.V.
Das IQ Teilprojekt Faire Integration in M-V hilft bei arbeitsrechtlichen Fragestellungen und informiert über die Mindeststandards des Arbeitsrechts in Deutschland. Dabei stehen wir mit zahlreichen Institutionen und Vereinen im Land Mecklenburg-Vorpommern in Kontakt. Die Beratung kann auf Deutsch, Englisch oder Arabisch erfolgen, ist vertraulich und kostenlos. Auf Anfrage beraten wir auch in weiteren Sprachen. Zudem bieten wir auch Informationsveranstaltungen zum deutschen Arbeitsrecht an.
Sprechzeiten: Montag bis Freitag von 09:00 – 15:00 Uhr.