Zum Brand einer Unterkunft für Ukrainer*innen in Groß Strömkendorf erklärt der Flüchtlingsrat Mecklenburg-Vorpommern:
Wir wissen noch nicht, ob es Brandstiftung war. Aber die Wahrscheinlichkeit ist groß. Auch wir haben in den vergangenen Wochen eine sehr schlechte Stimmung verspürt. Politik und Verwaltung haben zunehmend von „Belastung“ und „hohem Migrationsdruck“ gesprochen. Oft haben wir für die Öffentlichkeit die Zustände kommentieren müssen. Oft sind uns und den Geflüchteten anonym oder völlig offen und von der Gesellschaft unkommentiert Hassbotschaften entgegengeschleudert worden. Auch auf den Montagsdemos gab es entsprechende Hassparolen.
„An alle, die sich jetzt – 30 Jahre nach Lichtenhagen – heimlich oder offen über den Brand freuen: Brandstiftung ist eine schwere Straftat. Und an die Politik, die Verwaltungen, die Justiz und die Medien: Das Anzünden von Wohnungen, Straftaten gegen das Leben von Menschen dürfen nicht geduldet werden. Aufklärung ist jetzt dringend und schnell nötig. Aber genauso wenig sind volksverhetzende „Meinungen“ zu dulden. Wenn wir geistige Brandstiftung zulassen, können wir bald alle nicht mehr sicher leben. Feuer – real oder in Gedanken – greift nun einmal schnell über.“, sagt Ulrike Seemann-Katz, Vorsitzende des Flüchtlingsrats.