Presseerklärung, Flüchtlingsrat MV e.V., 11.10.2013
Flüchtlingsrat fordert mehr Personal für die Betreuung von Flüchtlingen in eigenen Wohnungen
SPD und CDU sprechen sich für eine Willkommenskultur aus, handeln aber nicht danach. Am Donnerstag lehnen beide Parteien den Antrag von Bündnis 90/die Grünen und Die Linke im Landtag, die Landkreise und kreisfreien Städte bei der dezentralen Unterbringung von Ausländerinnen und Ausländern zu unterstützen, ab.
„Es zeigt sich einmal mehr, dass nicht verstanden wird, wie wichtig es für die Integration ist, neu ankommenden Flüchtlingen eine gut ausgestattete soziale Betreuung anzubieten. „Eine Stelle kann nicht 96 Flüchtlinge, die zum Teil weit verstreut in kleinen Orten leben und gerade neu in Deutschland ankommen, ausreichend beraten und betreuen und dieses ohne die Möglichkeit, Dolmetscher zu bezahlen. Die aktuellen Anwendungshinweise gehören auf den Prüfstand.“ erklärt Ulrike Seemann-Katz, Vorsitzende des Flüchtlingsrates Mecklenburg-Vorpommern.
In Mecklenburg-Vorpommern werden Flüchtlinge aufgrund mangelnder Kapazitäten in Gemeinschaftsunterkünften verstärkt dezentral untergebracht. Der Flüchtlingsrat begrüßt diese Entwicklung sehr. Die nun damit gemachten Erfahrungen müßten aber kritisch betrachtet werden und wie auch bei der Heimunterbringung weiter entwickelt werden.
Eine Ablehnung der Unterstützung der Kommunen und Landkreise bei der Betreuung von Flüchtlingen birgt die Gefahr, dass diese sich alleingelassen fühlen und Flüchtlinge nur als Problem betrachten. Für eine bestmögliche Integration und Ankunft neuer Bewohner ist dieses nicht förderlich. Landtagsabgeordnete sollten sich für die Belange vor Ort interessieren und mit Betroffenen sprechen, bevor sie etwas ablehnen.
Bei Fragen: Ulrike Seemann-Katz 0172-3244842
Die Presseerklärung zum Download finden Sie hier